Ende September treffen sich die Glückskäfer zum zweiten Mal. Mit Elan und grossem Eifer machen sie sich daran ihren heutigen Schatz ausfindig zu machen und zu sammeln – die Brennnessel. Und es hat sich gelohnt – die Suppe schmeckt.
Es freut uns sehr, dieses Schuljahr mit einer neuen Jugendnaturschutzgruppe baus da cletg (Sursilvan: Glückskäfer) in der Surselva starten zu können. In der Umgebung von Chur gibt es bereits drei Jugendnaturschutzgruppen und nun erweitert sich der Kreis.
Eine bunte Käferbande mit 17 Kindern vom 2. Kindergarten bis 2. Klasse trifft sich neu im Rahmen des Angebots von erlebnisnaturgr.ch einmal pro Monat und entdeckt die unzähligen Wunder im Wald, im Wasser und auf dem Feld. Wir tauschen Wissen aus und freuen uns über Unerklärliches. Es gibt nichts, was wertvoller ist. Die Natur kann unabhängig von Alter, sozialem oder kulturellem Hintergrund erlebt und entdeckt werden und bietet einen prächtigen Regenbogen voller Bilder und Geschichten. Als kleines Team gestalten wir gemeinsam das Programm. Wir danken WWF, ProNatura, Birdlife und dem Kanton Graubünden sehr, dass dies möglich ist!
Im August haben wir mit der Entdeckung des Wassers begonnen, darin lebende Wesen erforscht und der Kraft nachgespürt, die das Wasser hat. Im Herbst und Winter sind Überlebenstrategien im Fokus, für uns als Menschen (Feuer, Biwakbau, essbares aus Wald und Wiese), für Tiere (Vorräte, Winterruhe, Nester, Höhlen) und Pflanzen (Samen und Rückzug). Im Frühling kommt Farbe ins Spiel (Färben mit Naturmaterialien) und zum Schluss steht die Vogelbeobachtung als kleiner Höhepunkt auf dem Programm, die wir in Zusammenarbeit mit dem Verein protecziun d’utschals Surselva organisieren.
In den Dörfern rund um Chur gab es lange Zeit keine organisierte Abfallentsorgung. Die Altlasten finden sich noch heute in Wäldern und auf Halden.
„Ich weiss jetzt, wer das gemacht hat“, sagt der Junge auf dem Transporter, der seit einer Stunde auf der Ladefläche steht und Müll stapelt mit gerunzelter Stirn. Seit wir beim kleinen Waldstück in Araschgen, das neu zu unserem Pachtland gehört, angekommen sind, scheint ihn diese Frage zu beschäftigen. Und nicht nur ihn. „Wer tut sowas, Flavia?“ Fragen mich die Kinder der Wilden Waldbande. Und: „Warum liegen diese Sachen hier? Warum hat das vor uns noch niemand weggebracht? Warum musst du das aufräumen?“
Die Wilde Waldbande ist eine Gruppe von Kindern, die sich jeweils samstags trifft, um die Natur hautnah zu erleben – diesmal oberhalb von unserem Landwirtschafts-Betrieb, dem Bio Hof Hilarien, am Stadtrand von Chur. Dreizehn Kinder, 26 Hände, packen mit an. „Littering nennt sich das“, weiss der Junge neben mir und deutet auf den Müll im Wäldchen. „Und das ist eigentlich verboten“, ergänze ich. „Warum rufst du dann nicht die Polizei?“ fragt ein anderer. „Das ist kompliziert“, erkläre ich den Kindern, und dass ich als Bäuerin ja auch auf das Land angewiesen bin. Dass der Verpächter es uns wieder wegnehmen kann. „Ausserdem hat der Landwirt vor uns schon nichts weggeräumt.“ Würden wir es also melden, bekäme er vielleicht Ärger. „Deshalb räumen wir jetzt auf und schimpfen nachher“, sage ich augenzwinkernd. Ich erkläre aber auch, dass mir ein älterer Herr gesagt hat, dass es früher eben keine Kehrichtabfuhr gegeben habe im Dorf und auch deshalb Deponien entstanden seien.
„Hey, eine Socke“, ruft ein Kind von weiter oben, „und noch ein Zelt!“ ein anderes, „schon das vierte Zelt!“ Ich erzähle die Geschichte von Pippi Langstrumpf und wie sie als Sachensucherin unterwegs sogar einmal einen Mann fand, der im Gras lag. Wir finden Parkbänke, Gartenstühle, Scheren, Porzellan, Sägen und ein Vogelhaus, eine Leiter, die wir zum Äpfel pflücken im Herbst brauchen können. Immer wieder ist´s ein Gejohle und ein Gstürm: „Darf ich das nach Hause nehmen? Ou, ein Knochen! Der erste Knochen, den ich finde.“ Und ein nächster: „Was? Du hast noch nie einen Knochen gefunden?“ „Pfui Teufel!“ ruft ein drittes Kind. Selten sind zweieinhalb Stunden Aufräumarbeit so schwupp vorbeigezogen. 25 Stunden hätte eine Person alleine dafür gebraucht, rechnen wir aus. Abgesehen von 20 Rappen finden wir leider keinen Schatz. Immerhin, den Grümpel dürfen wir im Werkhof der Stadt entsorgen. „Dieser Tag wird den Kindern noch lange in Erinnerung bleiben“, findet Olivia, Leiterin der Wilden Waldbande, zum Schluss. „Wegweisend, wenn man bedenkt, was auf diese Generation an Aufräumarbeiten noch zukommt.“
Am letzten Montag, 21. November, haben die Kinder der Jugendnaturschutzgruppe Walderleben kräftig mitangepackt auf dem Hof von Monika Zai in Jenins. Nach einer spielerischen Einleitung zu Hermelin und Mauswiesel und gestärkt durch ein feines Zvieri konnten gleich zwei Asthaufen mit Aufzuchtkammer erstellt werden. Fehlt nur noch, dass die neu gebauten Wieselburgen bald von Mauswiesel und Co. bewohnt werden. (Alina Bonorand)
Drei junge Wachtelkönige auf Entdeckungstour am Rossboden Chur
Am letzten Samstag (29. Oktober) machten sich die ersten Mitglieder unserer neuen Jugendgruppe Crex-Kids auf den Weg zum Rossboden Chur, um einige Stunden die dortige Vogelwelt zu erkunden und herauszufinden, welche Futterquellen unseren Vögeln im Herbst zur Verfügung stehen. Das Rotkehlchen begleitete die kleine Gruppe auf ihrer Reise, aber auch der Buntsprecht, die Misteldrossel und die Wasseramsel liessen sich blicken. Das herrliche Wetter trug seinen Teil dazu bei, dass alle diesen ersten Anlass richtig geniessen konnten. (Stefanie Bianchi)
Genau 20 Jahre ist es her, dass die Jugendnaturschutzgruppe Teichclub sein erstes, selbst erstelltes Amphibien-Laichgewässer am Rossboden Chur einweihen konnte. Rund 20 naturbegeistere Kinder und Jugendliche hatten damals kräftig angepackt, um für Grasfrosch, Bergmolch und Co. einen neuen Teich anzulegen. Monatelang wurde entbuscht und entwurzelt, Teichfolie verlegt und grosse Mengen Kies verteilt, bevor der Teich mit Wasser gefüllt werden konnte. Doch die Arbeit hat sich gelohnt. Heute sind die Teiche am Rossboden im kantonalen Biotop- und Landschaftsinventar aufgenommen und dienen verschiedensten Amphibienarten als Laichgewässer und Lebensraum. Neben Grasfrosch, Erdkröte und Grünfrosch kann man dort auch Berg- und Kammmolche beobachten.
Doch nicht nur Amphibien sollen sich in diesem Gebiet wohlfühlen. Zur Feier des 20jährigen Jubiläums hat die Jugendnaturschutzgruppe Walderleben ein neues Insektenhotel befüllt. Mit grossem Eifer machten sich die jungen Naturkundler daran, Lehm zu kneten, Schilf zu schneiden und Löcher in Holzrugel zu bohren. Vielleicht ziehen schon bald Mauerbienen, Marienkäfer oder Florfliegen in die neue Behausung ein. (Stefanie Bianchi)
Um Ihnen ein optimales Erlebnis zu bieten, verwenden wir Technologien wie Cookies und ähnliches, um Geräteinformationen zu speichern bzw. darauf zuzugreifen. Diese verarbeiten auch personenbezogene Daten. Wenn Sie diesen Technologien zustimmen, können wir Daten wie eindeutige IDs auf dieser Website verarbeiten. Wenn Sie Ihre Zustimmung nicht erteilen oder zurückziehen, können bestimmte Merkmale und Funktionen beeinträchtigt werden.
Funktional
Immer aktiv
Der Zugriff oder die technische Speicherung ist unbedingt für den rechtmäßigen Zweck erforderlich, um die Nutzung eines bestimmten Dienstes zu ermöglichen, der vom Abonnenten oder Nutzer ausdrücklich angefordert wurde, oder für den alleinigen Zweck der Übertragung einer Nachricht über ein elektronisches Kommunikationsnetz.
Vorlieben
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist für den rechtmäßigen Zweck der Speicherung von Voreinstellungen erforderlich, die nicht vom Abonnenten oder Nutzer beantragt wurden.
Statistiken
Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu statistischen Zwecken erfolgt.Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu anonymen statistischen Zwecken verwendet wird. Ohne eine Aufforderung, die freiwillige Zustimmung Ihres Internetdienstanbieters oder zusätzliche Aufzeichnungen von Dritten können die zu diesem Zweck gespeicherten oder abgerufenen Informationen allein in der Regel nicht zu Ihrer Identifizierung verwendet werden.
Marketing
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist erforderlich, um Nutzerprofile zu erstellen, um Werbung zu versenden oder um den Nutzer auf einer Website oder über mehrere Websites hinweg zu ähnlichen Marketingzwecken zu verfolgen.